Bei uns gibt's noch die Märchentant, auch wenn nur als Artikelname. Also nicht, diejenige welche immer G'schichtln druckt, sondern so eine echte Märchentant, die Märchen erzählt oder vorliest. Jetzt werden wohl die Genderianer Luft schnappend nach dem Märchenonkel rufen. Aber ich kann alle beruhigen, es gibt eh keine Märchentanten mehr, weil die Märchen an sich ja auch gefährlich sind und ohnehin keine Kinderzeit mit so einem Firlefanz vergeudet werden soll ... Also: Es war einmal eine ganz zarte, filigran gemusterte Fond-Fliese. Ihr Blauton war von solch einem wunderbaren Blau, als wie man ihn ansonsten nur von verborgenen Gebirgsbächlein kannte. Aufgrund der Anmut dieser Fond-Fliese hatte der Fliesenmanufakturbesitzer schon recht bald beschlossen, dieses außergewöhnliche Blau auch im Fries weiter zuführen. Doch unsere Fond-Fliese hatte Träume. Ganz andere Träume. Sie sehnte sich nämlich nach einer edelmütigen, furchtlosen Fries-Fliese, welche so ganz anders sein sollte als sie selbst. Kräftig in der Farbe sollte das Fries sein ... Plakativ, Bordeaux, und Ocker vielleicht. Eine kräftige Bordüre, die sie bis ans Ende aller Tage in unendlich umschlungenen Bändern umrahmen würde ...